Die Symptome der Schilddrüsen-Überfunktion sind sehr vielfältig und variabel. Die meisten Symptome sind sogenannte Allgemeinsymptome. Oft werden sie zu Beginn der Erkrankung als vorübergehend oder gering beurteilt. Wer ist nicht schon gelegentlich etwas nervös gewesen, schwitzt vielleicht ab und zu etwas vermehrt, ohne dass gleich an eine Krankheit gedacht wird. Erst wenn dazu noch Schlaflosigkeit, evtl. Gewichtsverlust trotz Heisshunger, übermässiges Schwitzen, Durchfall, Zittern und Herzklopfen auftreten und sich die Symptome nicht mehr spontan bessern, wird der Arzt aufgesucht. Oft wird beim Herzrasen auch ein pulssynchrones Pochen oder Rauschen in den Ohren bemerkt.
Häufige Symptome und Beschwerden der Schilddrüsen-Überfunktion sind:
- Reizbarkeit, Rastlosigkeit, Nervosität
- Herzklopfen, Herzrasen
- Zittern der Hände
- Schlafstörungen
- Schwitzen und feuchtwarme Haut, Kälteunverträglichkeit
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Heisshunger und Durst
- Gewichtsverlust trotz grossen Essensmengen
- Muskelschwäche und Muskelschmerzen
- Hoher Blutdruck
- Störungen der Menstruationszyklen (unregelmässige oder verstärkte Blutungen, Ausbleiben der Regelblutung)
- Zunahme des sexuellen Bedürfnisses (auch Abnahme ist möglich, wenn auch seltener)
Die Betroffenen erleben sich als besonders nervös und rastlos. Am Arbeitsplatz und bei Bekannten gelten sie als reizbar und angespannt. Viele an Morbus Basedow Erkrankte bemerken diese Veränderungen bei sich selbst, können deren Bedeutung aber nicht einordnen und werden dadurch noch zusätzlich gereizt. Alle Sinneswahrnehmungen werden intensiver. Die Welt erscheint farbiger, die Farben werden intensiver wahrgenommen. Auch Gefühle werden intensiver erlebt. So kommt es zu grossen Stimmungsschwankungen. Die Betroffenen sind zu einem Zeitpunkt himmelhoch jauchzend und im nächsten Moment zu Tode betrübt. Bei zunehmender und nicht erkannter Hormonmenge im Blut können so schwere psychische Störungen (Psychosen) entstehen. Nicht selten wird die Diagnose Morbus Basedow leider erst nach der Aufnahme in eine psychiatrischen Klinik gestellt.
Die Überfunktion der Schilddrüse führt in den meisten Fällen zu Zyklusstörungen. Neben übermässigen Blutungen können verkürzte oder verlängerte Zyklen vorkommen. Das sexuelle Bedürfnis kann trotz allgemeiner Schwäche vermehrt sein.
Ein typisches Zeichen für eine Beteiligung der Muskeln besteht in einer allgemeinen Muskelschwäche, sodass die Betroffenen Mühe bekommen beim Treppensteigen oder nicht mehr ohne fremde Hilfe aus der Hocke aufstehen können. Gelegentlich treten muskelkaterartige Schmerzen und Muskelschwächen besonders im Bereich des Schultergürtels und in den Beinen auf. Auch im Bereich der Rückenmuskulatur kann es zu schmerzhaften Muskelverhärtungen kommen. Diese können auch nach Normalisierung der Schilddrüsenwerte fortbestehen.
Herzrasen und Herzstolpern sind in den allermeisten Fällen auf eine Überfunktion der Schilddrüse mit erhöhten Hormonspiegeln im Blut zurückzuführen. Unter Therapie und Normalisierung des Hormongehaltes im Blut bilden sich die Herzsymptome langsam wieder zurück. Aber auch bleibende Veränderungen an den Herzklappen sind beim Morbus Basedow und der Hashimoto-Thyreoiditis (einer anderen entzündlich-autoimmunen Schilddrüsenerkrankung) schon festgestellt worden. Durch eine andauernde Überfunktion der Schilddrüse kann sich langfristig auch eine Herzvergrösserung bilden. Eine fachärztliche Untersuchung durch den Herzspezialisten (Kardiologe), ist daher bei allen Menschen mit Herzbeschwerden und einer Autoimmundysthyreose (Hashimoto-Thyreoiditis / Morbus Basedow) empfehlenswert.